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Fachprofil

Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?

Worum es im Fach Philosophie geht

Erläuterungen anhand eines Bildes von Paul Gauguin:

1897 befindet sich der französische Maler Paul Gauguin (1848-1903) in einer schweren Lebenskrise. Auf der Insel Tahiti entsteht das fast vier Meter breite Gemälde „Woher kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir?“, das Gauguin als sein künstlerisches Testament begreift. Der Titel verwendet drei philosophische Fragen, die so grundlegend sind, dass sie wohl nie endgültig beantwortet werden können.

Das einzige Merkmal, das alle philosophischen Antworten und Entwürfe des Menschen oder der Welt, so unterschiedlich sie auch sein mögen, gemeinsam haben, ist, dass sie im Medium des Denkens erfolgen. Im Unterschied zu den Wissenschaften und der Mathematik ist das philosophische Nachdenken jedoch nicht an bestimmte Methoden oder Beweisverfahren gebunden, sondern allein auf Begriffe und Überlegungen gestützt.

Gauguins symbolträchtiges Bild führt uns von rechts nach links elementare Stationen im Leben einer Tahitianerin vor Augen: wir sehen sie als liegendes Kleinkind, sitzend sich beratende Jugendliche, stehend sich um Nahrung kümmernde Frau, Mutter eines Kindes, schließlich als wieder sitzende Greisin, umringt von verschiedenartigen Tieren und Gewächsen. Die in eine exotische Landschaft voller Licht und Schatten gebetteten, nahezu unbekleideten Personen sind rätselhafte Einzelgänger in meditativer Haltung. Wenn ich es richtig sehe, wird diese bildhafte Deutung menschlichen Daseins von den Kategorien Endlichkeit, Fremdheit und Vereinzelung getragen.

Was ist der Mensch? – so hat auch der deutsche Philosoph Immanuel Kant seine anderen Grundfragen zusammengefasst, die da lauten: Was können wir wissen?, Was sollen wir tun? und Was dürfen wir hoffen?Diese Leitfragen verweisen uns auf die wichtigsten Unterdisziplinen der Philosophie: Anthropologie,Erkenntnistheorie, Ethik und Metaphysik. Außerdem gibt es noch Logik, Natur-, Geschichts-, Sozial-, und Sprachphilosophie sowie Ästhetik.

Philosophie, sagt Kant, lässt sich nicht lernen, weil es sie als abgeschlossenes Unternehmen nicht gibt. Lernen kann man nur das Philosophieren, das gründliche Nachdenken eben. Darum geht es.

Dr. Ulrich Müller
(Fachleiter Philosophie)

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Unser schulinternes Curriculum:

(Die fett gesetzten Inhalte bezeichnen einen Minimalplan)

Vorbemerkung: Das Fach Philosophie kann in der Oberstufe als Grundkurs (3 Stunden pro Woche) oder Leistungskurs (5 Stunden pro Woche) gewählt werden; in der 10. Klasse kann es als Wahlpflichtfach (2 Stunden pro Woche) belegt werden.

SemesterInhalteKompetenzenFächerübergreifender Bezug
1. Ethisch-praktischer

Reflexionsbereich

1. Eine antike oder eine stoische Ethik;

2. Die utilitaristische Ethik (Handlungs- und Regel-Utilitarismus);

3. Kants Ethik (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)

4. Eine moderne oder nach-kantische, bzw. kantkritische Ethik

Additum Leistungskurs:

Eine Ganzschrift;

Teilnahme am Philo-Wettbewerb

1. Den Argumentationsgang eines Textes, den Aufbau eines Bildes erarbeiten (AB I);

2. Einen Sachverhalt, eine These nachvollziehbar erläutern, erklären, veranschaulichen (AB II);

3. Einen Sachverhalt, eine Theorie argumentativ beurteilen und bewerten (AB III)

ÜT 2: Akzeptanz von Vielheit;

ÜT 6: Gewaltprävention;

Religion, Geschichte, Politik, Sozialwissenschaft

BC Sprachbildung

2. Gesellschaftlicher

und staatsphilosophischer

Reflexionsbereich

1. Eine antike Staats- und Gesellschaftstheorie;

2. Hobbes`Staatstheorie;

3. Eine neuzeitliche Demokratietheorie (Rousseau, Locke Montesquieu, Kant)

4. Eine moderne Staats- und Gesellschaftstheorie (Arendt, Rawls, Habermas)

Additum Leistungskurs:

Eine Ganzschrift

1. Gedankengang oder Hauptaussage eines Textes erfassen und darstellen (AB I);

2. Denkansätze, Aussagen, Theorien miteinander vergleichen (Ab II);

3. Meinung, Aussage, These, Argumentation nachvollziehbar überprüfen (AB III)

ÜT 3. Demokratiebildung;

ÜT 6: Gleichstellung und Gleichberechtigung;

Geschichte, Politikwissenschafte, Sozialwissenschaft

BC Sprachbildung

3. Erkenntnistheoretischer

und

sprachphilosophischer

Reflexionsbereich

1. Platons Erkenntnistheorie

2. Descartes‘ Rationalismus

2. Der Empirismus (Locke, Hume)

3. Kants Tranzendentalismus

4. Moderne Erkenntnis-, Wissenschafts- oder Sprachphilosophien (Konstruktivismus, Sprachbehaviourismus)

Additum Leistungskurs:

Eine Ganzschrift;

Teilnahme am Philo-Wettbewerb

1. Kernaussagen eines Textes komprimiert und strukturiert zusammenfassen (AB I);

2. Aussagen mit erläuternden Hinweisen in einen Zusammenhang einordnen (AB II);

3. Geltungsanspruch und -bereich von Aussagen und Methoden logisch stringent begründen (AB III)

BC Sprachbildung;

Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften

4. Sein und Werden:

Metaphysischer,

geschichtsphilosophischer,

ästhetischer,

existenzphilosophischer

Reflexionsbereich

Über Auswahl und Gewichtung entscheidet die Lehrperson in Absprache mit den Kursteilnehmer*innen

Additum Leistungskurs:

Eine Ganzschrift;

Eine außereuropäische Philosophie

1. Die Merkmale eines Bildes oder anderen Materials detailliert und kontextgebunden beschreiben (AB I);

2. Ansätze, Methoden, Regeln auf Texte, Fälle oder Problemzusammenhänge anwenden (AB II);

3. Probleme und Fragen erörtern und diskutieren (AB III)

 

ÜT 2: Akzeptanz von Vielfalt;

ÜT 11: Lernen in globalen Zusammenhängen;

Geschichte, Religion, Sozialwissenschaft, Kunst, Musik

BC Sprachbildung

Wahlpflichtfach 10 (Profilkurs)
Philosophie
2 Schulhalbjahre mit jeweils 2 Projekt-Einheiten
Nicola Quici: Die Philosophen

Vorschläge für mögliche Projekteinheiten (andere Themen sind möglich!):

1. Gender Studies
– Geschlechterverhältnis in Geschichte und
Gegenwart
– Liebe und Sexualität
– Macht in Beziehungen
– Die Rolle der Frau in der Philosophie
– Weibliche und männliche Philosophien?

2. Philosophische Film- oder
Bildanalysen
– Philosophische Fragen anhand von Filmen und
Bildern entwickeln
– Mediale Darstellungen philosophisch deuten
– Ästhetische Urteile bilden und in einen Dialog
einbringen

3. Migration
– Ursachen
– Verhinderungsmöglichkeiten
– Aufnahme und Integration
– Vertrautheit und Fremdheit
– Rechte und Pflichten von Flüchtlingen und
Aufnahmeländern
– Asyl als Menschenrecht

4. Das Ich
– Konzeptionen des Selbst
– Subjektivität
– Individualität
– Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein und
Selbstverwirklichung
– Philosophie und Gehirnforschung
– Wir Ich-Sager

5. Lektüre eines
philosophischen Buchs
Zum Beispiel:
Plato at the Googleplex
oder
Pippi Langstrumph und Sokrates
oder

6. Achtsamkeit –
ein neuer philosophischer
Begriff und was dahinter
steckt
– Das Problem mit „Respekt“
– Aufmerksamkeitstraining
– Konzentrationsfähigkeit
– Gegenwart erleben
– Meditationen

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