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Projekt NS-Zeit

 

Projekt NS-Zeit

 

„Deutschland
zur Zeit des Nationalsozialismus“

Projektwoche der Klasse 10b

Im Rahmen der Projektwoche haben wir, die Klasse 10b, uns mit dem Thema
„Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus“ beschäftigt. Dieses Projekt fand bei uns größtenteils großen Zuspruch, da wir im Geschichtsunterricht bisher nur die Zeit bis zum Ende der Weimarer Republik behandelt haben, sodass wir alle der Projektwoche und dem besonderen Schwerpunkt Holocaust sehr interessiert entgegenschauten.

 

Jugend und Sport im Nationalsozialismus

Den ersten Tag verbrachten wir in der Schule und beschäftigten uns, unter Anleitung von Herrn Hentschel und Frau Wizisla, mit den Schwerpunkten „Jugend“ und „Sport“ im Nationalsozialismus.

 

Zuerst sahen wir einen Film über die Jugend zur Zeit des Nationalsozialismus und sprachen über die Eindrücke, die uns der Film vermittelte. Anschließend erfuhren wir, wie die Nationalsozialisten gezielt versuchten, Jugendliche von ihrer Ideologie zu überzeugen und für ihre Bewegung zu gewinnen. In diesem Zusammenhang erarbeiteten wir, wie der Alltag der „Hitler Jugend“ und „Bund Deutscher Mädel“ aussah.

 

Zum Abschluss gingen wir in die Turnhalle und spielten einige Spiele, wie Faustball und Völkerball, welche auch zur Zeit des Nationalsozialismus im Sportunterricht üblich waren. Außerdem initiierte Herr Hentschel einen Hindernislauf, der damals von Jugendlichen viel durchgeführt wurde.

 

Topografie des Terrors

Am Dienstag besuchten wir die Gedenkstätte „Topografie des Terrors“, welche  den nationalsozialistischen Überwachungs-, Verfolgungs- und Vernichtungsapparat thematisiert. Dort sollten wir in Gruppen Informationen zu zugeteilten Arbeitsschwerpunkten suchen und festhalten, um am Mittwoch damit arbeiten zu können. In der Ausstellung wurde sehr deutlich, wie Deutschland unter der Regierung der Nationalsozialisten, die einen riesigen Terrorapparat unterhielt, litt. Viele Menschen wurden unschuldig terrorisiert und bis zum Tode gequält.

 

Gestapo, SS, SD, …


Die angefertigten Plakate der Klasse 10b über Aspekte des Nationalsozialismus.

Der Mittwoch begann mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule. Nachdem alle satt und die Tische wieder sauber waren, erstellten wir Plakate und Vorträge in Gruppen zu den am Vortag zugeteilten Themen. Es wurden die Themen „Geheime Staatspolizei (Gestapo)“, „Schutzstaffel (SS)“, „Sicherheitsdienst (SD) der SS“,  „nationalsozialistisches Konzentrationslagersystem“, „Hausgefängnis“ der Gestapo Zentrale“ und „Reichssicherheitshauptsamt (RSHA)“ vorgestellt.
Durch die Vorträge bekamen wir eine noch genauere Vorstellung über das Leben im Nationalsozialismus und wurden auf den kommenden Tag im Konzentrationslager vorbereitet.

 

Mit dem Audio-Guide in der Gedenkstätte Sachsenhausen

Bild 4
Die Aussage „Arbeit macht frei“ ist in das Eingangstor des Konzentrationslagers eingebaut.

Für Donnerstag stand der Besuch der Gedenkstätte „Sachsenhausen“ an. Schwerpunkte hier waren die jüdischen Häftlinge, deren Alltag, ihr qualvoller Tod und der Massenmord an ihnen. Das Konzentrationslager hat zum wiederholten Male gezeigt, wie grausam die Nationalsozialisten mit den Menschen damals umgegangen sind. Einige Beispiele hierfür sind, dass an den Inhaftierten medizinische Versuche ohne Betäubung durchgeführt wurden, oder dass die Menschen kaum zu essen bekamen, sie ohne Pause mehrere Stunden am Tag arbeiten mussten etc.

 

Für die Zeit in der Gedenkstätte hatte jeder ein Audioguide bekommen, wodurch wir zu jeweiligen Orten Informationen sowie Geschichten einzelner Personen „erzählt“ bekommen haben. Wir waren alle sehr froh, den Audioguide gehabt zu haben, denn die Informationen, die vermittelt wurden, waren sehr interessant.

 

Otto Weidt hat während des Krieges Juden versteckt

Den letzten Tag unserer Projektwoche verbrachten wir im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. Hier stand primär im Vordergrund, wie Otto Weidt Juden und Zwangsarbeiter in seiner Blindenwerkstatt beschäftigte und eine Familie sogar in einem abgelegenen Raum der Werkstatt versteckte.

Das Versteck der Familie in der Blindenwerkstatt befindet sich hinter dem Schrank.
In der Blindenwerkstatt wurde außerdem gezeigt, wie einige Menschen, die sich teilweise bereits in Konzentrationslagern befanden, Hilferufe und versteckte Hinweise auf deren aktuellen Zustand über Postkarten an Otto Weidt direkt versanden, so dass die Sicherheitsdienste sie nicht entschlüsseln konnten.
Es wurde also deutlich, dass es mutigen Menschen möglich war, sich gegen das NS-Regime zu stellen und Verfolgten zu helfen.

 

Resümee

Alles in allem waren das fünf sehr interessante und gut organisierte Tage!

 

Drei Schüler-Kommentare

Schüler A:
„Die Ausflugsorte waren gut gewählt aber immer so weit weg.
Im KZ ist die Zeit schnell vergangen, weil es halt sehr viel zu sehen gab.
Der Audioguide war teilweise echt interessant, da man Sachen erfahren hat von Leuten, die wirklich dort waren…“

 

Schüler B:
„Also ich fand die Projektwoche interessant!
Vor allem die Blindenwerkstatt fand ich gut, da wir da auch mal ein paar Geschichten von den Leuten aus dieser Zeit erzählt bekommen haben.
Das Konzentrationslager war sehr beeindruckend weil man da einfach wusste das dort 10.000 Menschen gestorben sind nur weil sie Juden waren. Es war halt traurig und angsteinflößend, dass es so etwas gab.
Allerdings fand ich das mit den Audioguides nicht so gut, weil nur an ein paar Sachen die Nummer für den Audioguide dran stand. Und das regnerische Wetter passte zwar zu diesem Ort, es war aber nicht besonders angenehm, da ca. 2 Stunden herumzulaufen.“

 

Schüler C, zum Konzentrationslager:
„Es war interessant, aber auch erschreckend durch das Lager zu gehen, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass dort tausende Menschen umgebracht wurden.
Mithilfe der Schlafbaracken wurde einem vor Augen geführt, wie schlimm die Zustände wirklich waren, da man sich, wenn man es nicht sieht die Grausamkeit nicht wirklich vorstellen kann.
Auch die Besichtigung des Grabens in dem die Menschen erschossen wurden war überwältigend. Dort zu stehen und zu wissen, dass genau an dieser Stelle Menschen mit Todesangst zusammengedrängt standen und auf die Schüsse warteten.“

 

Text und Fotos:  Lea und Louisa

 

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