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Berufs- und Studienorientierung

Geschichten, die Schule machen

Maries Weg zum binationalen Studium

Marie R. (Q4) hat einen Vertrag bei Sixt für ein Duales Studium – International Business – unterschrieben.

Sandra Keisers, Coach für Berufs- und Studienorientierung am HCG, fragt im Interview Marie nach ihren Erfahrungen und einem Rat für ihre Mitschüler*innen.

Marie, Ende April 2016 – länger als ein Jahr vor deinem geplanten Abi 2017 – hattest du deinen ersten Beratungstermin. Du hattest ein Medizinstudium im Kopf, warst aber unsicher.

Ja, da haben Sie recht … Hin- und hergerissen war ich auf jeden Fall, denn ich hatte schon zwei Praktika bei einem Orthopäden gemacht und war mir eigentlich sicher, dass es irgendwas in der Richtung werden sollte. Aber irgendwie stand ich auch nicht zu 100 Prozent dahinter. Das habe ich gemerkt, weil ich immer wieder auch an andere Sachen gedacht habe, wie zum Beispiel ein International-Business-Studium. Denn Sprachen waren bei Medizin überhaupt nicht dabei, und das war doch eigentlich das, was mir Spaß gemacht hat.

 

Wie empfandest du die Beratung? Haben sich deine Vorstellungen im Laufe der Beratung verändert?

Mir hat es sehr geholfen, von einer außenstehenden Person zu hören, was wirklich in einem Beruf von einem abverlangt wird. Damit meine ich: Das Medizin-Studium ist anstrengend und dauert halt sehr lange. Um eine Chefarztstelle muss man mehrere Jahre kämpfen. Als mir dann bewusst wurde, dass Medizin mich zwar super interessiert, aber der eigentliche Berufsalltag gar nicht zu meiner Persönlichkeit passt, war ich froh, dass Sie mir dabei geholfen haben.

 

Wo fühltest du dich am meisten unterstützt?

Eigentlich hat es mir am meisten geholfen, mit jemanden zu reden, der sich in vielen Branchen auskennt und seine Erfahrungen mit mir teilen konnte. Selten bekommt man nämlich in der Schulzeit Einblicke in den RICHTIGEN Berufsalltag, da reicht auch ein einwöchiges Praktikum nicht. Außerdem kennt man irgendwie nur die bekannten Berufe und der Beruf, der am besten zu einem passen würde, ist vielleicht ein ganz anderer. Und ganz besonders hilfreich war es auch, dass ich mit Ihnen meine Bewerbung durchgehen konnte.

 

Du hast dich für Duale Studiengänge im Bereich International Business/Management beworben – was war dabei für dich die größte Herausforderung?

Als erstes muss man erstmal Studiengänge finden! Eine ganz schöne Herausforderung, denn Angebote sind auf vielen Internetseiten verstreut oder nur auf der Unternehmensseite selber ausgeschrieben. Und dann muss man sich klar machen, ob man wirklich für das Unternehmen arbeiten möchte und ob es einen anspricht. Wenn man diesen Schritt gemeistert hat, dann ist die nächste Hürde vielleicht erst wieder das Assessment Center (AC), wo man wirklich auf Herz und Nieren geprüft wird. Dazu brauch man ganz schön gute Nerven und Lust alleine zu reisen. Duale Studiengänge in Berlin sind nämlich rar. Leider.

 

BEWERBUNGEN – ABSAGEN – ZUSAGEN

Aus meiner Sicht als Coach hast du hervorragend als „Coachee“ mitgearbeitet, Bewerbungsadressen recherchiert, ausgewertet und alle Bewerbungsbedingungen beachtet. Woher hast du die Energie parallel zu deinen schulischen Alltag und den Anforderungen genommen?

Ich denke, so ein duales Studium ist etwas ganz besonderes. Außerdem kannte ich vorher in meinem Umkreis noch keinen, der ein Studium in der Art absolviert hat und die Chance, danach gleich in den Berufsalltag einsteigen zu können, hat mich sehr gereizt.

Es ist halt auch einfach ein riesiger Konkurrenzkampf, um einige wenige Stellen, aber wenn man es geschafft hat, dann hat man schon mal einen riesengroßen Schritt nach vorne gemacht.  Ich glaube, mit diesem Ausblick habe ich die Anstrengungen im ersten Moment gar nicht so wahrgenommen. Jetzt, wo ich alles geschafft habe, merke ich aber, wie anstrengend es doch war, das darf man nicht außer Acht lassen.

 

Beschreibe doch mal, wenn du magst, deine Erfolgsbilanz – also wie viele Bewerbungen, Zusagen/Absagen zu weiteren Bewerbungsverfahren hast du erhalten?

Oh da muss ich erstmal überlegen.. aber ich kann ja mal schätzen. Ich habe ungefähr 25 Bewerbungen geschrieben, davon haben mich ungefähr 19 direkt in die nächste Runde gelassen, je nach Unternehmen ist das ganz unterschiedlich. Der letzte Schritt ist dann das Assessment Center, dazu wurde ich von ungefähr 11 Unternehmen eingeladen. Zusagen hatte ich letztendlich 3, jedoch bin ich zu 6 AC auch nicht mehr angetreten, da ich schon ein tolles Angebot in der Tasche hatte…

 

IM ASSESSMENT CENTER

Du bist inzwischen Profi im Assessment Center-Durchlauf, was hat dich dabei überrascht, wo fühltest du dich sicher?

Nie im Leben hätte ich gedacht, wie anstrengend so etwas sein kann! Puh, wenn man 8 Stunden irgendwelche Aufgaben erledigen muss, dann tut einem irgendwann echt der Kopf weh. Sonst sind es meistens Aufgaben, wo man etwas präsentieren muss. Deshalb kommt es einen bei diesem Assessment Centern immer zu Gute, wenn man selbstbewusst ist. Jedoch werden an diesem Tag auch so viele andere Kompetenzen abgefragt, dass man sich so präsentieren kann wie man wirklich ist.

 

DIE ENTSCHEIDUNG

Zum Schluss, nach knapp einem halben Jahr hattest du erneut eine Entscheidung zu treffen, nämlich zwischen zwei Verträgen zum Dualen Studium. Gratulation, ich habe mich so sehr gefreut! Beschreibe uns doch noch mal kurz die Kriterien für deine Entscheidungsfindung.

Für mich war es das Wichtigste, dass das Studium und das Unternehmen zu mir passen. Ich habe mich also gefragt: In welchem Unternehmen werde ich glücklicher sein während des Studiums? Wo sich das Studium befindet, habe ich jedoch außer Acht gelassen, denn letztendlich sind 3 Jahre nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Außerdem habe ich mir noch überlegt, bei welchem Unternehmen ich mich während des AC wohler gefühlt habe. Leider war es aber eine schwere Entscheidung und am Ende habe ich mich auch eher von meinem Bauchgefühl leiten lassen.

 

Was ist das nun für ein Gefühl, dass deine weitere Bildung und berufliche Karriere bei SIXT anschließt?

Ein tolles Gefühl, vor allem wenn man weiß, dass man schon alles in trockenen Tüchern hat und das Abitur jetzt lockerer nehmen kann. Ich bin auch super zufrieden mit Sixt. Ich kann ja nur mal ein Beispiel nennen: Als ich meinen Vertrag bekommen habe, überraschte mich eine Ladung orangenes Konfetti und ein orangener Stift von Sixt zum Unterzeichnen des Vertrages. Was für eine coole Geste dachte ich! Und manchmal sind es eben die kleinen Gesten die zählen.

 

DER RAT FÜR DIE MITSCHÜLER*INNEN

Eine letzte Frage: Was gibst du aus deiner Sicht unseren Schülern und Schülerinnen mit auf den Weg, nach dem Abi einen so „berufenen“ Anschluss auch zu finden?

Jeder muss seinen Weg finden und für sich selber herausfinden, was einen am besten liegt und woran man Spaß hat. Ich wollte unbedingt in die Wirtschaft und mich damit beschäftigen. Diese Leidenschaft haben auch die Unternehmen in mir gesehen, nur deshalb habe ich die Stelle bekommen. Was ich damit sagen will ist, dass man seinen Stärken folgen sollte und auch wenn man damit im ersten Moment vielleicht nicht das große Geld macht. Denn in dem, was man wirklich gut kann und mit Leidenschaft macht, wird man später auch erfolgreich sein!

Ein Wort zum Abschluss, auch eine Ausbildung kann eine Option sein. Ich habe so viele tolle Unternehmen kennengelernt, die sich super um ihre Azubis kümmern und da kann ich es immer nicht verstehen, dass für viele Abiturienten eine klassische Berufsausbildung gar nicht in Frage kommt. Am besten traut man sich, auch einmal neue Wege zu gehen, vielleicht kommt man über Umwege ans Ziel, die Erfahrungen werden einen aber garantiert weit voran bringen!

Marie, ich danke dir sehr für dieses Interview und wir wünschen dir einen guten Endspurt zum Abi!

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Das Interview führte Sandra Keisers am 21.12.2016.

 

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