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Schulbesuch in Frankreich

 

Schulbesuch in Frankreich

Drei Monate in einer französischen Familie

Mein Brigitte-Sauzay-Austausch in Aubigny-Au-Bac

Paula (10. Klasse) mit ihrer französichen Gastschwester (links)

In den Sommerferien vor der zehnten Klasse spielte ich immer öfter mit dem Gedanken, ein Auslandsjahr zu machen. Da mir ein komplettes Jahr im Ausland in der elften Klasse dann aber doch zu lang gewesen wäre, entschied ich mich letzten Endes spontan dazu, an dem uns in der Schule vorgestellten Brigitte-Sauzay-Programm teilzunehmen, um drei Monate in Frankreich verbringen zu können.

Bei diesem Programm, welches vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützt wird, sucht man sich eine Austauschpartnerin über die Website des DFJW und organisiert die Aufenthaltszeit, Länge und den Ort selbständig.

Also stellte ich eine Kleinanzeige auf die Webseite. Es meldeten sich mehrere Mädchen, mit denen ich mich dann über E-Mails, Facebook oder Skype unterhielt, um sie besser kennenlernen zu können. Et voilà: Nach einigen Wochen hatte ich tatsächlich eine sympathische französische Austauschpartnerin gefunden. Sie hieß Flavie, war 15 und lebte zusammen mit ihrer Familie im Norden Frankreichs, in der Nähe von Lille.

Da wir alles recht spontan organisiert hatten, hieß es drei Monate später auch schon Koffer packen und sich von Familie und Freunden verabschieden. Meine Mutter brachte mich mit dem Auto zu Flavie, da es keine passenden Flug- oder Zugverbindungen gab, um den Ort zu erreichen. Sobald wir die Autobahn verließen, wurden die Häuseransammlungen ziemlich einsam und mir wurde recht schnell klar, dass auch ich für die nächsten drei Monate in solch einem Dorf wohnen würde.

In Aubigny-Au-Bac angekommen, fanden wir das Haus der Familie dann auch recht schnell, da es nicht allzu viele Möglichkeiten gab, sich zu verfahren. Als wir klingelten, war ich zugegebenermaßen ziemlich aufgeregt. Es stellte sich heraus, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte, denn wir wurden sehr herzlich von der gesamten Familie begrüßt. Nachdem wir gemeinsam Kuchen gegessen hatten, luden wir mein Gepäck aus dem Auto und brachten es in mein sehr großzügiges Zimmer.

Auch wenn Aubigny-Au-Bac im Gegensatz zu Berlin winzig klein ist und ich anfangs etwas geschockt war, wie wenig ich von den Unterhaltungen verstand, kam ich schon in den ersten Wochen zu dem Schluss, dass dies doch ein Ort war, in dem es sich für die nächsten drei Monate aushalten ließe. Ich verstand jeden Tag mehr und auch in der Schule wurde es von Tag zu Tag leichter, dem Unterricht, der total anders als in Deutschland ist, sowie den Unterhaltungen der Mitschüler zu folgen und auch selber mitreden zu können.

Mit Freunden in der Schule

Auch an die teilweise extrem langen Schultage (8 – 18 Uhr) gewöhnte ich mich mit der Zeit.
An den Wochenenden zeigte mir die Familie die Umgebung: Wir sahen uns Lille und etwas kleinere Städte an, zweimal fuhren wir nach Belgien und einmal durften die kleine Schwester Noémie und ich sogar auf einer ehemaligen Halde auf Kunstschnee Ski fahren.


Beim Ski Fahren mit meiner kleinen Gastschwester Noémie

 

Flavie und ich bei unserer Geburtstagsfeier

Alles in allem vergingen die drei Monate, auch wenn ich zeitweise an meinem Geburtstag und Weihnachten ein wenig Heimweh hatte und es manchmal auch kleine Differenzen zwischen meiner Austauschpartnerin und mir gab, wie im Flug und nach drei Monaten stand mein Vater schon wieder vor der Tür, um mich abzuholen. Trotz der schönen Zeit und den vielen coolen Leuten, die ich kennengelernt hatte, freute ich mich schon wieder auf Zuhause und mein eigenes Bett.

Als Flavie im April 2015 zu uns kam, freute ich mich schon auf das Wiedersehen mit ihr und
zusammen verbrachten wir drei schöne Monate in Berlin, in denen wir viele Dinge unternahmen.
Insgesamt waren die sechs Monate, die ich mit Flavie verbracht habe, eine große Bereicherung für mich – und zwar nicht nur in sprachlicher Hinsicht. Ich habe viel Neues über unser Nachbarland Frankreich, deren Bewohner und ihre im Gegensatz zu Deutschland doch recht andere Kultur gelernt.

Paula Klauser

 

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