Lenas Oma
Lenas Oma
Lenas Oma (links im Bild) auf dem Bauerhof in Natzmershagen (Pommern) 1943
Im Winter 1945 wurde der Bauernhof der Familie meiner Oma, die damals 4 Jahre alt war, von russischen und polnischen Soldaten besetzt, und die Familie wurde vom Hof vertrieben. Meine Urgroßmutter war mit ihren drei Kindern ganz auf sich gestellt, da mein Urgroßvater zu der Zeit in Gefangenschaft war.
[Pommern, eine Region des Deutschen Reiches, wurde nach dem 2. Weltkrieg aufgeteilt: Der eine Teil liegt nun in Deutschland (Mecklemburg-Vorpommern) und der andere im Nordwesten Polens. Natzmershagen ist heute ein polnisches Dorf und heißt Nacmierz.]
Bei Frosttemperaturen mussten sie lange Strecken zu Fuß bis zu einem Bahnhof zurücklegen. Ein französischer Zwangsarbeiter des Bauernhofes half ihnen bei der Flucht.
Aus Angst, dass ihnen alles entwendet würde, hatte meine Urgroßmutter wichtige Papiere in unserer Kleidung eingenäht; aber sie hatten nur die Kleidung, die sie trugen, da sie in der Not ohne Gepäck fliehen mussten.

Ein Viehwaggon, wie er damals benutzt wurde.
Das erste Ziel der Eisenbahn war das Lager Friedland im Landkreis Göttingen. Dort hielten sie sich einige Zeit auf.
Grenzdurchgangslager Friedland 1945
Danach wurden sie weiter nach Wipperfürth in Nordrhein-Westfalen gebracht. Die nächste Station war Lechenich bei Köln; dort lebten sie viele Wochen in einem Kinosaal.


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