Preloader image
   

Homeschooling

 

Wie geht Homeschooling?
Adrian (10b) strukturiert seinen Schultag

DER TAG BEGINNT

7:30, mein Wecker klingelt, eine Stunde später als sonst: die Busfahrt entfällt ja. Mein Vater hat schon ein wenig gearbeitet, meine Mutter den Frühstückstisch gedeckt. Bei einem gemütlichen Frühstück kann ich super in den Tag hereinfinden. Denn gerade jetzt ist es wichtig, fehlende Routine in den Tag zu bringen.

Um 7:50 gehe ich ins Bad und um 8 Uhr sitze ich an meinem Schreibtisch. Als Erstes öffne ich das Programm, über das ich alle meine Arbeitsaufträge erhalte, das „Lo-net“. Dort gucke ich nach neuen Aufgaben. Meistens sind das mehr, als ich um diese Tageszeit verkraften will.

DIE STRUKTUR DES TAGES: Wo geht‘s lang

Als nächstes strukturiere ich meinen Arbeitstag: Diese Aufgabe muss erst morgen fertig sein, jene hat noch Zeit und eine andere habe ich fast fertig, die muss heute Nachmittag raus, top priority! Bei diesen vielen Aufgaben ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Deshalb habe ich eine Liste mit allen Aufgaben und bis wann ich sie erledigen muss. Ich sehe mir jede Aufgabe genau an und bestimme meine wahrscheinliche Arbeitszeit dafür. Dann rechne ich einen Error-Spielraum dazu und habe mithilfe meiner Wunderformel den Terminkalender sinnvoll geordnet.
Gegen 8:15 fange ich dann an. Mir fällt nach nunmehr fast 3 Wochen Unterricht zuhause auf, dass es ziemlich schwierig ist, die Schulstunden einzuhalten. Während jetzt Biologie auf dem Plan steht, mache ich die Deutschaufgaben fertig.

 

VIDEOCHAT mit LEHRER

In der Deutschstunde gibt es dann das Highlight des Tages: einen Videochat mit unserem Lehrer. Dieses Verfahren haben wir gewählt, weil schlicht und einfach der Lo-net-Chat zu langsam und anfällig war. Ich begrüße diese Abwechslung, es ist mal wieder schön andere Gesichter zu sehen.

Wir unterhalten uns kurz über unsere Gesundheit, das aktuelle Arbeitspensum und die Funktionsweise des Programms. Für unsere Videochats benutzen wir das Konferenztool „Zoom“, das sich in der Arbeitswelt schon bewährt hat. Unser Lehrer hat sich gut auf die Stunde vorbereitet. Er hat Arbeitsblätter (AB) erstellt und sich Arbeitsaufträge für uns aufgeschrieben. Die Stunde beginnt mit einigen Fragen, wir signalisieren mit Meldung in die Kamera die Teilnahme und er nimmt uns dran.

Nach ein paar gelösten Aufgaben sollen wir dann einen AB aus dem Lo-net öffnen und ggf. bearbeiten. Dieses handelt von der Wiederholung der Konjugation von Verben, das werden wir im MSA brauchen.

Wir bekommen jetzt Aufgaben zum wiederholten Stoff gestellt. Ich melde mich und werde auch drangenommen zu werden. Für diese Stunde bin ich zufrieden.

12:15 MITTAGSPAUSE

… mit Familie. Jetzt gibt’s was Gutes.

13 Uhr. ZWEITE SCHICHT

Ich schicke meine bearbeiteten Aufgaben ab und streiche den Punkte von meiner Checkliste. Ein gutes Gefühl.

Um 15:15 mache ich Schluss und logge mich aus.
Im Selbststudium ist es doch anspruchsvoller, auch der Zeitaufwand ist höher und nebenbei noch für den MSA lernen …
Manche Gegebenheiten des Homeschooling könnten aber ruhig in den normalen Unterrichtsalltag integriert werden. Solche Elemente bereiten auf das – sich digitalisierende und virtualisierende – Berufsleben hervorragend vor.

Der Nachhauseweg mit dem Bus incl. Umsteigen immerhin 45 Minuten, entfällt: Bin schon da.

16 Uhr. KLEINE RADTOUR

Ich fahre mit meinem Vater durch den Wald. Tut gut.

HAUSAUFGABE in der FREIZEIT

In meiner Freizeit führe ich aber doch noch eine Schulaufgabe durch: Sport. Dieses Fach ist für ‚regulären‘ Zuhause-Unterricht etwas ungewöhnlich. Unser Lehrer gibt uns Workout-Aufgaben und Challenges vor, die wir erledigen sollen.

DER TAG klingt aus

Wenn ich dann nach dem Abendessen und Fernsehabend oder Chatten mit Freunden müde in mein Bett falle, bin ich froh, dass der heutige Tag erfolgreich war. 22:30 Licht aus.
_____
Text und Foto: Adrian