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Exkursion

 

Exkursion

Von neo-romantisch bis hochmodern

City West samt Upper West

Am 19.10. organisierten Schüler des Geo-LKs-2 von Frau Schlung eine Exkursion in die City-West an den Kurfürstendamm mit Besichtigung der Gedächtniskirche und anschließendem gemeinsamen Essen „beim Italiener“.

Bei einem Rundumblick am Breitscheidplatz, unserem Treffpunkt, konnten wir uns zunächst einen Eindruck von den unterschiedlichen Baustilen der verschiedenen Gebäude verschaffen. So ist die alte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die im Zuge des ausgehenden 19. Jahrhunderts in einem typisch deutschen Stilmix von neo­romantischen und neugotischen Elementen geprägt ist, heute umrundet von hochmodernen Wolkenkratzern, wie beispielsweise dem architektonisch eindrucks­vollem Hotel Motel One Berlin-Upper West.

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Die alte evangelische Gedächtniskirche, die im Volksmund wegen ihrer aufgrund des Bombenangriffs vom 22./23. November 1943 fehlenden Spitze, auch „der hohle Zahn“ genannt wird, wurde zu Ehren Kaiser Wilhelms I. gebaut und am 1.September 1895 eingeweiht. Im Inneren konnten wir uns durch Bilder von ihrer ursprünglichen Gestalt überzeugen.

Die nationalistischen Bestrebungen, in dem Gotteshaus Kaiser Wilhelm I. zu ehren, werden auch durch die untypischen Wandmosaike deutlich, in denen meist nicht wie üblich Heilige und Jünger dargestellt werden, sondern vielmehr Kaiser Wilhelm I. und seine Angehörigen.

Noch Jahre nach dem Bombenangriff in der Novembernacht von 1943 wurden im baufälligen Inneren der Gedächtniskirche trotz Einsturzwarnungen Gottesdienste abgehalten. Nach Überlegungen, die Kirche abzureißen oder ein Kaufhaus in ihr zu eröffnen, wurde die Turmruine schließlich zum Mahnmal und Wahrzeichen des westlichen Teils der Stadt Berlin.

Neben der alten Gedächtniskirche besichtigten wir auch noch die neue in der Nachkriegszeit gebaute und von Egon Eiermann entworfene Gedächtniskirche, die wegen ihrer flachen Oktagon-Form auch „Puderdose“ genannt wird. Hinter dem geometrischen Wabenmuster aus Beton verbergen sich flickenartige, überwiegend blaue von Gabriel Loire gestaltete Glasfenster mit offenem Deutungsspielraum, die wohl jeder Berliner schon mal im Dunkeln leuchten gesehen hat.

Das Highlight unseres Ausflugs war jedoch der Aufstieg auf den Turm der alten Gedächtniskirche mit Blick in ihren hohlen Innenraum.

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Text und Bilder: Astrid Schlung

 

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