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Unterricht an der Corona-Front

Eine Abluftanlage von Schülern für Schüler

Die aktuelle Situation bringt viele Herausforderungen für die Schüler und Lehrer mit sich, was den Unterrichtsbetrieb an unserer Schule angeht. Eine davon stellt das Lüften der Unterrichtsräume dar. Das Stoßlüften ist vor allem im Winter nicht besonders angenehm für Schüler als auch Lehrer und dazu nicht besonders nachhaltig und effizient, was die Energienutzung betrifft.

Aus diesem Grund kamen Herr Hentschel und Herr Salitter auf die Idee ihre beiden Physik-Leistungskurse (Q1 und Q3) zusammenzutrommeln, um in einem zweiwöchigen Projekt eine Abluftanlage für einen der Physikräume zu bauen, welche die Anreicherung von SARS-CoV 2 um eine Faktor drei senken kann und das Auskühlen des Raumes durch das Lüften deutlich reduziert. Der Vorreiter des Projekts stammt dabei von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz.

Skizze der Max-Planck-Gesellschaft (© Andrea Koppenborg)

Anmerkung: Zu dem Zeitpunkt des Baus durfte die Sekundarstufe II noch in einem Raum gemeinsam unterrichtet werden. Mittlerweile wurden die Hygienemaßnahmen verschärft und der Unterrichtbetrieb ist in der auf den Bildern dargestellten Form nicht mehr möglich.

So funktioniert’s
Die ausgeatmete Luft, welche möglicherweise Bakterien oder Viren enthält, wird mit Hilfe von Abzugshauben aus der direkten Umgebung der Personen, welche an den Tischen sitzen abgesaugt. Die Abzugshauben werden über den Tischen befestigt. Durch an den Hauben anliegende Verbindungsrohre gelangt diese Luft dann in das Zentralrohr, welches unter der Decke liegt. Von dort aus wird die Abluft mit Hilfe eines Ventilators durch ein gekipptes Fenster nach draußen geleitet.

Der Arbeitsprozess
Nachdem Herr Hentschel und Herr Salitter die Materialien aus dem Baumarkt besorgt hatten, ging es an die Arbeit.

Wir haben uns in Arbeitsgruppen geteilt, was zu Beginn noch etwas chaotisch war. Die Gruppen hatten verschiedene Aufgaben, zu welchen unter anderem das Bauen von Hauben, das Ausmessen des Raumes und das Befestigen der Haken an der Decke für die Rohre gehörten.

Das Bauen der Hauben erfolgte wie in einer Fabrik. Die Teile wurden von Station zu Station weitergegeben, damit die Hauben am Ende alle gleich aussehen.

Das hat Struktur in die ganze Sache gebracht. Nachdem die insgesamt 17 Hauben fertig waren, wurden die Rohre an der Decke befestigt und über die Verbindungsrohre mit den Hauben verbunden. Die Löcher für die Verbindungsrohre mussten zuvor mit einer Lochfräse in das Zentralrohr geschnitten werden.

Nach zwei Wochen konzentrierter und mühsamer Arbeit war die Anlage fertig.

Wir hatten viel Spaß am Bau und sahen es als willkommene Abwechslung zum gewöhnlichen Unterricht zum Ende des Semesters. Die Abluftanlage wird den Klassen, welche zukünftig Unterricht in diesem Raum haben, den Unterricht im Bezug auf das Lüften in der kalten Jahreszeit hoffentlich angenehmer gestalten.

Anastasia, Q4

mehr dazu von der Max-Planck-Gesellschaft
https://www.mpg.de/15962809/corona-lueftung-aerosole-luft 
https://www.mpg.de/15989774/corona-lueftung-anlage-fragen